Ensemble WAKS „SOFIAS REISEN“
Die sowjetisch-jüdische Musikethnologin Sofia Magid (1892-1954) wusste, dass ihr nur noch sehr wenig Zeit blieb, um die untergehende jiddische Musikkultur vor dem Vergessen zu bewahren. Ausgerüstet mit Phonographen und den dazu gehörenden Wachswalzen machte sie sich auf zu ihren abenteuerlichen Reisen in die Ukraine und nach Weißrussland und archivierte die Stimmen jiddischer Sängerinnen und Sänger.
Die faszinierende Persönlichkeit Sofias hat das Ensemble WAKS inspiriert. Die von ihr in den von Bürgerkrieg, Pogromen und Hunger gezeichneten Shtetln Osteuropas gesammelten Lieder sind voller Intensität und weisen eine bedrückende Aktualität auf. Sie zeigen, was Intoleranz und Krieg bei Betroffenen anrichtet.
Das Ensemble verbindet Ausschnitte der lange verschollenen Lieder, die später wieder entdeckt wurden, mit Eigenkompositionen, modernen Arrangements, Rezitationen aus Sofias fiktivem Reisetagebuch und multimedialen Elementen zu einer künstlerischen Gesamtkomposition.
Mit Inge Mandos, Gesang und Rezitation,
Hans-Christian Jaenicke, Violine,
und Klemens Kaatz, Piano und Akkordeon, sowie Stimmen von Wachswalzen.
Eintritt: 12,- / 10,- / 5,-€
Foto: Cyrill Guignard
Video-Art: Lorenz Stuff
gefördert von der Mara und Holger Cassens-Stiftung